Montag, 29. November 2010

1. Bedeutung des E-Business

Der gesellschaftliche Wandel von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft brachte mit sich die bis dato ungeahnte Quantität und Qualität von Informationen. Der ort- und zeitungebundene Zugang zur Informationen ermöglicht unbegrenzte Vermittlung von Wissen, die bisher kaum bzw. nicht möglich war. Der Zugang ist mit sehr geringen Kosten verbunden, die aufgrund rasanter Entwicklungen im Informations- und Technologiebereich ermöglicht wurden.

Durch die steigende Bedeutung der Informationstechnologie und neue Möglichkeiten folgt die Beeinflussung und Veränderung der gesellschaftspolitischen, volks- und betriebswirtschaftlichen Bereiche. Die Veränderungen sind insbesondere im wirtschaftlichen Bereich festzustellen; bekannte Strukturen verändern sich, es werden neue Formen der Geschäftsbeziehung entwickelt. Die Veränderungen betreffen sowohl strategische als auch operative Bereiche, die von den Unternehmen nicht unbeachtet werden dürfen.

Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die enorme Entwicklung im Informations- und Technologiebereich im Zusammenhang mit der Anzahl der Internetnutzer


Globalisierung ist einer der wichtigsten Merkmale des E-Business. Durch E-Business werden Geschäftsbeziehungen auf internationaler Ebene ermöglicht. Unternehmen müssen demzufolge nicht nur mit marktansässigen Teilnehmern sondern auch mit Teilnehmern auf internationaler Ebene mithalten.

Die Nutzung von Internettechnologie stellt mittlerweile eine der grundlegendsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Unternehmen. (Bernd W. Wirtz, Electronic Business, S. 5 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2010 Wiesbaden)

1.1 Definition

Der Begriff Electronic Business wird in der Literatur unterschiedlich verwendet. Dies hängt mit den neuen Entwicklungen des E-Business zusammen und damit verbundenen Möglichkeiten. So dass die Definition oft verändert bzw. vervollständigt werden musste.

„Unter dem Begriff Electronic Business wird die Anbahnung sowie die teilweise respektive vollständige Unterstützung, Abwicklung und Aufrechterhaltung von Leistungsaustauschprozessen zwischen ökonomischen Partnern mittels Informationstechnologie (elektronischer Netze) verstanden.“

Leistungsaustauschprozesse beziehen sich in diesem Zusammenhang auf materielle und immaterielle Güter sowie Dienstleistungen. Elektronische Netze sind eine Kombination und Agglomeration physischer und mobiler Verbindungen, durch die elektronische Datentransfers vollzogen werden können. (Bernd W. Wirtz, Electronic Business, S. 15 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2010 Wiesbaden)

1.2 Akteure und Geschäftsmodelle

Bei den Akteuren des E-Business folgt eine grundlegende Unterscheidung in 3 Gruppen: Konsumenten, Unternehmen und Öffentliche Institutionen. (Franz X. Bea/Birgit Fiedl/Marcell Schweitzer, Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 423, 9. Auflage, Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft mbH, 2005, Stuttgart) Durch die Unterteilung in drei Gruppen, die miteinander Geschäfte abwickeln können resultieren folgende E-Business-Geschäftsmodelle:
  • Business-to-Business (B2B)
  • Business-to-Consumer (B2C)
  • Consumer-to-Consumer (C2C)
  • Administration-to-Business (A2B)
  • Administration-to-Consumer (A2C)
  • Administration-to-Administration (A2A) (Christian Maaß, E-Business Management, S. 3, Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft mbH, 2008 Stuttgart)

Abbildung 2: Geschäftsmodelle(Quelle: selbst erstellt)

Business-to-Consumer beinhaltet den Leistungsaustausch zwischen Unternehmen und Kunden im Online-Handel. Die wichtigsten Merkmale dabei sind die Geschäftsanbahnung, -vereinbarung und die Zahlungsabwicklung. Die Geschäfte zeichnen sich durch ihre Kurzfristigkeit und relativ kleine Beträge. Die Auswahl des Produktes, Bestellung und Bezahlung stehen dabei im Vordergrund des Kaufprozesses, z. B. amazon.com.
Business-to-Business ist durch längere Geschäftsbeziehungen komplexere Wertschöpfungsstrukturen gekennzeichnet. Hierbei handelt sich um Unternehmen, die miteinander agieren und um Unternehmensgruppen. Das vordergründige Ziel ist dabei das Geschäfteabwickeln miteinander. Der B2B Bereich ist sehr vielfältig, ein Beispiel ist die internetbasierte Beschaffung.
Consumer-to-Consumer steht hauptsächlich für Organisation des Produkt- und Informationsaustausches  zwischen Privatpersonen, z. B. ebay.de.
Administration-to-Business beinhaltet Transaktionen im Bereich der öffentlichen Beschaffung.
Administration-to-Consumer beinhaltet E-Services für die Bürger, z. B. Formulare und Abwicklung für Kfz-Anmeldung oder An- und Abmeldung des Wohnsitzes.
Administration-to-Administration steht für die Kommunikation und Leistungsaustausch  zwischen Staaten, öffentlichen Institutionen und Ämtern.

Zu beachten ist, dass die Rollen der Akteure des E-Business nicht endgültig festgelegt sind und von den Entwicklungen des Marktes abhängig sind. (Tobias Kollmann, E-Business Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Net Economy, S. 40 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2009 Wiesbaden)

1.3 Tätigkeiten

Bei den Tätigkeiten geht es um die funktionale Sicht des E-Business. Die Tätigkeiten des E-Business sind:
  • E-Commerce
  • E-Collaboration
  • E-Communication
  • E-Education
  • E-Information/Entertainment
Die Unterteilung erfolgt aufgrund der charakteristischen Merkmale der Tätigkeiten.
E-Commerce beinhaltet die Anbahnung, Aushandlung und Abschluss von Handelstransaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten mittels elektronischer Netze. Es geht hierbei um den Vertrieb von Gütern und Dienstleistungen mit möglichst geringem Einsatz von physischer Arbeit. Steigerung von Effizienz, Kostenminimierung und Bequemlichkeit sowohl intern als auch extern sind Ziele, die mit E-Commerce verfolgt werden. Ein Beispiel für E-Commerce ist die Unterzeichnung von Lieferantenrechnungen mittels digitaler Signatur.
Durch E-Collaboration wird die zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit ermöglicht, E-Collaboration unterstützt und flexibilisiert die Prozesse der Zusammenarbeit. Optimierung von Prozessen, Anwendungen und Datentransfers, die mit Leistungserstellung oder Leistungsaustauschprozessen zusammen hängen sind die vordergründigen Ziele.
Unter E-Communication wird die Bereitstellung von Kommunikationsmitteln zur Verständigung erfasst. Es umfasst sowohl die interne als auch die externe Kommunikation, z. B. Einsatz von E-Mail, Videokonferenzen oder die Möglichkeiten des Social Web.
E-Education ist durch Bereitstellung von Bildungsleistungen gekennzeichnet, die raum- und zeitunabhängig in Anspruch genommen werden können. E-Education beinhaltet netzwerkbasierte Ausbildung innerhalb des Unternehmens aber auch von Dritten. Es wird zwischen individualisierter Ausbildung und einer Ausbildung für ein Massenpublikum unterschieden. Ein Beispiel hierfür ist Online-Austauschprozess mit Lehrern und Ausbildern für die Rückmeldung und Verbesserung der Lernprozesse.
E-Information/Entertainment ermöglicht einem großen Publikum den Zugang zu den wichtigen und interessanten Inhalten. (Bernd W. Wirtz, Electronic Business, S. 23 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2010 Wiesbaden)

2. Elektronische Wertschöpfung


Durch die neuen Möglichkeiten des Internets sind neue Kommunikationsarten und –wege entstanden. Der Austausch zwischen den Transaktionspartnern erfolgt interaktiv und individuell auf der virtuellen Ebene. Was macht diese Art von Transaktionen für den Kunden attraktiv? Welchen Wert kann er daraus schöpfen? Die Antwort enthält folgende Aspekte: Überblick, Auswahl, Vermittlung, Abwicklung, Kooperation und Austausch.

Mit Überblick ist die große Auswahl an Informationen gemeint. Der Kunde erhält einen guten Überblick über Informationen die er benötigt mit Hilfe von ein paar Klicks. Auf einem anderen Wege müsste der Kunde die Informationen deutlich mühsamer beschaffen. Der Kunde gewinnt Zeit und erhält gut strukturierte Informationen.
Bei der Auswahl geht es darum, dass der Kunde gezielt gewünschte Informationen mit Hilfe von Datenbank-Abfragen erhält. Dies ermöglicht die Selektion von Informationen, wodurch die Effizienz des Ergebnisses gesteigert werden kann.
Vermittlung trägt dazu bei, dass Anbieter und Nachfrager schnell und gezielt zusammengeführt werden. Dadurch steigt der Matchingwert.
Abwicklung ermöglicht die effiziente und wirkungsvolle Gestaltung der Geschäfte. Dadurch steigt der Transaktionswert.
Mit Hilfe von Kooperation wird die Zusammenarbeit zwischen mehreren Anbietern ermöglicht, so dass sie verschiedene Leistungen gemeinsam anbieten können. Dies steigert den Abstimmungswert.
Austausch ermöglicht die intensive Kommunikation zwischen verschiedenen Nachfragern, dadurch wird der Kommunikationswert geschöpft.

In der Praxis ist die Wertschöpfung häufig als eine Kombination aus mehreren der oben aufgeführten Aspekte aufzufinden. Wichtig ist es bei der Wertschöpfung darauf zu achten, dass die Informationen meist von ihrer inhaltlichen, zeitlichen oder äußeren Form strak abhängig sind. Dabei kommt es auf den Einzelfall an, was im jeweiligen Fall wichtig ist, z. B. ist es bei der Information für die Börse am wichtigsten, dass diese schnellstens übertragen wird. (Tobias Kollmann, E-Business Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Net Economy, S. 30 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2009 Wiesbaden)

2.1 Elektronische Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette besteht aus Wertschöpfungsaktivitäten. Wertschöpfungsaktivitäten sind physische und technologische Aktivitäten, die zusammen ein Produkt für den Kunden ergeben. Die Aufgabe der Wertschöpfungskette besteht darin eine Strukturierung der innerbetrieblichen Abläufe darzustellen. Die dadurch gewonnene Strukturierung ermöglicht einen besseren Überblick, anhand dessen die verbesserungsfähigen Abläufe schneller erkannt werden können.

Ursprünglich diente die Wertschöpfungskette lediglich produzierenden Unternehmen, dabei bestand sie aus Aktivitäten der Produktion und Weiterleitung des Produktes an Kunden. (Bernd W. Wirtz, Electronic Business, S. 209 ff., 3 Auflage, Gabler Verlag 2010 Wiesbaden)

Die neue Informationstechnologie bietet Unternehmen heute andere Möglichkeiten Wertschöpfung zu erzielen, Unternehmen können sich durch die Vorteile besser im Wettbewerb mit anderen durchsetzen. Daher spielt die elektronische Wertschöpfungskette eine große Rolle bei der Unternehmensstrategie.

Die Wertschöpfungsaktivitäten zeichnen sich durch den besonderen Umgang mit Informationen innerhalb informationsvorbereitender Prozesse. Beispiele hierfür sind die Sammlung, Systematisierung, Auswahl, Zusammenführung und Verteilung von Informationen. Nachfolgende Abbildung zeigt die Wertaktivitäten der elektronischen Wertschöpfungskette.

Abbildung 3: Elektronische Wertschöpfungskette (Quelle: Tobias Kollmann, E-Business Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Net Economy, S. 32 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2009 Wiesbaden)

In der elektronischen Wertschöpfungskette wird ein Unternehmen in wichtige Teileinheiten geteilt, um dadurch bessere Übersicht über Kosten und Differenzierungsquellen zu erhalten. Abschließend kann festgestellt werden, dass eine Wertschöpfungskette hauptsächlich Wertschöpfungsaktivitäten enthält, die eine besondere Bedeutung fürs Unternehmen haben. (Tobias Kollmann, E-Business Grundlagen elektronischer Geschäftsprozesse in der Net Economy, S. 32 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2009 Wiesbaden)

3. Internetökonomie


Veränderungen und Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologie haben zu weitreichenden Veränderungen im wirtschaftlichen Sektor geführt. Die Internetökonomie hat sich mittlerweile zum festen Bestandteil der Gesamtökonomie entwickelt und ist nicht mehr wegzudenken. (Bernd W. Wirtz, Electronic Business, S. 72, 3. Auflage, Gabler Verlag, 2010 Wiesbaden)

3.1 Grundlagen der Internetökonomie

Unternehmen verfolgen nach wie vor dieselben Ziele.  Die Ziele sind: Effizienz des Ressourceneinsatzes, Prozesseffizienz und Markteffizienz. Allerdings bietet die neue Informationstechnologie ihnen neue zusätzliche Möglichkeiten diese Ziele zu erreichen.

Die neue Technologie ermöglicht kostengünstige Informationsverarbeitung und Koordination und somit auch die kundenorientierte Organisationsstruktur. Unternehmen können durch das hohe Tempo der Informationsverarbeitung flexibler auf Planungsunsicherheiten reagieren. Weiterer Vorteil besteht darin, dass die Unternehmen Kunden in Kundengruppen aufteilen, analysieren und daraus Entschlüsse auf ihre Präferenzen schließen können. Somit können die Unternehmen möglichst viele Kundenwünsche bei der Produktion berücksichtigen und trotzdem nicht komplett auf die Massenproduktion verzichten. (Harald Meisner, Einführung in die Internetökonomie Arbeiten und Investieren in einer modernen Wirtschaft, S. 15 ff., 2. Auflage, LIT Verlag, 2006 Berlin)

Die Internetökonomie schafft Barrieren weg, d. h. es wird auch den kleinen und mittleren Unternehmen ermöglicht Innovationsleistungen zu verbringen. Entrepreneurship ist in diesem Kontext eine der wichtigsten Ursachen, die die positive Entwicklung der Internetökonomie fördert. Internetökonomie ermöglicht auch kleinen und mittleren Unternehmen ihre Produkte weltweit anzubieten und sich dadurch im Wettbewerb verstärkt durchzusetzen.

Charakteristische Merkmale der Internetökonomie sind:
  • Digitalisierung
  • Vernetzung
  • Globalität
Mit Digitalisierung ist die elektronisch basierte Transformation analoger Daten wie Text-, Bild-, und Toninformationen in eine computerbasierte, digitale Form gemeint. Dadurch steigt die Effizienz der Datenübertragung, Unternehmen können über ganz andere Qualität und Quantität an Informationen verfügen. Informationen werden vermehrt für die Entwicklung von Serviceleistungen und die Individualisierung von Produkten genutzt. Kostengünstiger Datentransfer und Datenspeicherungsmöglichkeiten ermöglichen steigenden Informationsvolumen.
Vernetzung ist der Zusammenschluss von Endgeräten durch die Informations- und Kommunikationstechnologie. Die Vernetzung ermöglicht den Nutzern eine Interaktion und Informationsaustausch in Echtzeit. Dadurch kann die Vernetzung großen Einfluss auf die im Internet gehandelte Produkte nehmen. Wenn der Wert eines Produktes mit der steigenden Anzahl der Nutzer steigt, wird dieser Effekt als Netzwerkeffekt bezeichnet.  Netzwerkeffekte können sowohl bei materiellen als auch immateriellen Gütern festgestellt werden. Solche Netzwerkeffekte können beispielsweise bei einem Fax-Gerät oder Sozialen Netzwerken wie Xing festgestellt werden.
Globalität beinhaltet den zunehmenden Verlust geographischer Beschränkungen und die globale Interaktion zwischen den Akteuren der Internetökonomie. Als Folge der Globalität ist die Zunahme der internationalen Handels- und Produktionsbeziehungen festzustellen. Demzufolge können nun Güter und Dienstleistungen, die vorher nur im Inland angeboten wurden, weltweit vertrieben werden. Abschließend kann festgestellt werden, dass die Globalität positiven Einfluss auf Effektivität und Effizienz eines Unternehmens hat und unterstützend auf den internationalen Handel wirkt.

Die drei oben aufgeführten charakteristischen Merkmale der Internetökonomie haben gemeinsam große Bedeutung im Rahmen der gesellschaftspolitischen, volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Veränderungen. (Bernd W. Wirtz, Electronic Business, S. 73 ff., 3. Auflage, Gabler Verlag, 2010 Wiesbaden)

3.2 Auswirkungen der Internetökonomie

Die Auswirkungen können in zwei Arten aufgeteilt werden, es sind die externen und die internen Auswirkungen. Die Wichtigsten externen Auswirkungen lassen sich im Bereich des Wettbewerbs feststellen, dies sind vor allem die ansteigende Markttransparenz, nachlassenden Markteintritts- und Marktzugangsbarrieren und die neue Wertschöpfungsstruktur.

Nachfolgend werden die oben genannten externen Auswirkungen erläutert.

Die ansteigende Markttransparenz ist grundsätzlich an den weltweit verfügbaren Informationen erkennbar. Anbieter und Nachfrager erhalten viele Informationen, für Nachfrager ergeben sich neue Vorteile, wodurch sie z. B. kostengünstig die Angebote verschiedener Anbieter vergleichen können.
Nachlassende Markteintritts- und Marktzugangsbarrieren sind vor allem dadurch erkennbar, dass auch kleine und mittlere Unternehmen den Zugang zu internationalen Absatzmärkten ermöglicht bekommen.
Die neue Wertschöpfungsstruktur ermöglicht kostengünstige und grenzüberschreitende Arbeitsteilung. Durch die neue Technologie wird die Auslagerung von Teilaktivitäten und somit die Konzentration auf die Kernkompetenzen möglich.

Abschließend folgen die internen Auswirkungen, dazu zählen Differenzierungs- und Kostensenkungsvorteile.

Differenzierungsvorteile beinhalten die Vorteile der Individualisierung, die bereits auch unter 3.1 erläutert wurden, d. h. Unternehmen können Kunden in Gruppen aufteilen, um so besser ihre Präferenzen zu erkennen. Diese werden dann bei der Produktion berücksichtigt, um so möglichst gezielt und vermehrt die Kundenwünsche erfüllen zu können und dadurch den Absatz zu steigern. Als eine weitere interne Auswirkung ist die Schnelligkeit zu erwähnen. Informationen können viel schneller mit Hilfe neuer Kommunikationsmittel vermittelt werden als es bisher mit klassischen Kommunikationsmitteln möglich war.
Die Kostensenkungsvorteile unterteilen sich in Anbieter- und Nachfragervorteile. Zu den Vorteilen auf der Anbieterseite zählen sinkende Kosten für den Vertrieb, Steigerung der Effizienz im Bereich der Produktion, z. B. durch bessere Abstimmung innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Des Weiteren zählt zu den Kostensenkungsvorteilen die elektronische Beschaffung, hierbei ist Kosteneinsparung z. B. beim Einkauf möglich. Zu den Vorteilen auf der Nachfragerseite zählen die Einsparmöglichkeiten beim Einkauf bzw. Beschaffung. (Joachim Deinlein, Tragfähigkeit von Geschäftsmodellen der New Economy Das Beispiel elektronische B-to-B-Märkte, S. 25 ff., 1. Auflage, Deutscher Universitätsverlag/GWF Fachverlage GmbH, 2003 Wiesbaden)

4. Sozio-ökonomische Wirkungen des E-Business

Sozio-ökonomische Wirkungen beinhalten die Auswirkungen des E-Business auf die Organisations- und Beschäftigungsstruktur der Unternehmen sowie die allgemeinen Wechselwirkungen zwischen neuer Technologien und der Gesellschaft. Hauptsächlich geht es hierbei um folgende Fragen: Welche Konsequenzen ergeben sich durch den Einsatz von IuK-Technologien in Unternehmen für die Beschäftigten? Welche Umstrukturierungen bringt es mit sich?

Der Einsatz neuer Technologien hat umfassende Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Es kann gleichermaßen als Chance und Risiko betrachtet werden. (Stefan Schlöhmer, Räumliche Dimensionen des e-Business Sozio-ökonomische Wirkungen der IuK Technologien, S. 55 ff., Deutscher Universitätsverlag, 1. Auflage, 2001 Wiesbaden)

4.1 Wirkungen auf die Beschäftigung

Die fast unbegrenzte Verfügbarkeit an Informationen, sinkende Abhängigkeit vom Standort des Arbeitsplatzes und das steigende Qualifikationsniveau der Arbeitnehmer ermöglichen den Unternehmen neue Organisationsformen zu bilden. (Stefan Schlöhmer, Räumliche Dimensionen des e-Business Sozio-ökonomische Wirkungen der IuK Technologien, S. 78 ff., Deutscher Universitätsverlag, 1. Auflage, 2001 Wiesbaden)

Qualifizierung ist dabei ein sehr wichtiger Aspekt, den die Unternehmen beachten müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn nur gut qualifizierte Mitarbeiter können den wachsenden Qualitätsansprüchen neuer Organisationsformen entsprechen und die Möglichkeiten der IuK-Technologien ausschöpfen. Veränderte ökonomische Anforderungen führen zu veränderten Anforderungen an Mitarbeiter, Mitarbeiter müssen immer weiter qualifiziert werden und sehr flexibel sein.

Ortsungebundene Bürokonzepte und telekooperative Arbeitsformen wie z. B. mobile Arbeit auf Geschäftsreisen, Arbeit vor Ort beim Kunden gewinnen zunehmend an Bedeutung. Arbeitnehmer müssen oft ihren Arbeitsort wechseln und sich der neuen Umgebungen anpassen. (Michael Jäckel/Rolf Weiber, Arbeit im E-Business Auswirkungen neuer Informationstechnologien auf Kommunikations-, Arbeits- und Geschäftsprozesse, S. 81 ff. und 163 ff., Franz Vahlen Verlag, 2005 München)

Neue, mit dem Einsatz von IuK-Technologien verbundene, Entwicklungen bringen höhere Anforderungen an die geistigen Fähigkeiten der Menschen Eine Erweiterung von Qualifikationen wird auch von traditionellen Berufen verlangt, da der Einsatz von E-Business allgegenwärtig ist. Es wird von Arbeitnehmern erwartet, dass diese sich weiter qualifizieren. Arbeitnehmer müssen mit den neuen Entwicklungen der Technologie Schritt halten, um den Anforderungen des Arbeitgebers zu genügen. 

Unternehmen haben große Vorteile durch neue Organisationsformen hinsichtlich der Kostensenkungspotenziale, die sich aus der Verbesserung der Arbeitsproduktivität ergeben. Allerdings hängt die Restrukturierung traditioneller Organisationsformen häufig mit dem Abbau der Arbeitsplätze zusammen. (Stefan Schlöhmer, Räumliche Dimensionen des e-Business Sozio-ökonomische Wirkungen der IuK Technologien, S. 78 ff., Deutscher Universitätsverlag, 1. Auflage, 2001 Wiesbaden)

Mit dem Einsatz von IuK-Technologien sind aber auch neue Berufe entstanden z. B. IuK-Berater, Netzwerkingenieur, Verfahrenstechniker, Softwareentwickler.

4.2 Wirkung auf die Zahl der Arbeitsplätze

Neue Organisationsformen bieten neue Tätigkeitsfelder, z. B. im Dienstleistungssektor. Dies sind vor allem Tätigkeiten in den Bereichen Beratung und Werbung, IuK-Dienstleistungen und Organisation/Management. Die IuK-Branche hat viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Aber es ist gleichzeitig festzustellen, dass der Einsatz neuer Technologien auch negativ auf den Abbau der Arbeitsplätze wirkt. Steigende Effizienz der Prozesse, die durch neue Organisationsformen möglich ist, hat große Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze. Neue Technologien ermöglichen Unternehmen geringeren Einsatz von physischer Arbeit, wodurch die bisher bestandenen Arbeitsplätze verloren gehen. (Stefan Schlöhmer, Räumliche Dimensionen des e-Business Sozio-ökonomische Wirkungen der IuK Technologien, S. 89 ff., Deutscher Universitätsverlag, 1. Auflage, 2001 Wiesbaden)

Globalisierung, die durch IuK-Technologien ermöglicht wurde, führt häufig dazu, dass viele Unternehmen eine internationale Arbeitsteilung vornehmen. D. h. Unternehmen lagern bestimmte Wertschöpfungsaktivitäten ins Ausland aus, was zum Arbeitsplatzabbau im Inland führt. Ökonomische und soziale Verpflichtungen gegenüber Arbeitnehmern sinken. Die Personalpolitik wird immer häufiger von der Auftrags- und Konjunkturlage bestimmt.

Der Einsatz von IuK-Technologien führt auch bei traditionellen Unternehmen zu Automatisierungsprozessen, viele Verwaltungsvorgänge werden neu gestaltet, was letztendendlich zum Abbau der Arbeitsplätze führt. (Michael Jäckel/Rolf Weiber, Arbeit im E-Business Auswirkungen neuer Informationstechnologien auf Kommunikations-, Arbeits- und Geschäftsprozesse, S. 81 ff., Franz Vahlen Verlag, 2005 München)

5. Chancen und Risiken des E-Business

Veränderungen der wirtschaftlichen Prozesse durch die neuen IuK-Technologien haben zu Veränderungen im Wettbewerb geführt. Diese Veränderungen können von Unternehmen als Chance oder Risiko betrachtet werden, wobei eine nicht genutzte Chance sehr schnell zu einem Risiko für das Unternehmen werden kann, nämlich dann wenn der Wettbewerber die Chance erkennt und diese für sich nutzt. (Helmut Dohmann/Gerhard Fuchs/Karim Khakzar, Die Praxis des E-Business Technische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte, S. 172 ff., 1 Auflage, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden 2002)

Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung der möglichen Chancen und Risiken des E-Business.
Abbildung 4: Chancen und Risiken des E-Business(Quelle: Kristian Peters, E-Commerce/E-Business für deutsche Unternehmen im internationalen Handel, S. 38 ff., 1. Auflage, GRIN Verlag, 2004)

5.1 Barrieren aus nationaler und globaler Sicht

Aus globaler Sicht kommen hinzu Barrieren wie unklare bzw. undurchsichtige Rechtsprechung sowie Sprach- und Verständigungsprobleme, um diese zu vermeiden müssen Unternehmen hohen Planungsaufwand betreiben.

Barrieren aus nationaler Sicht sind: Hohe Entwicklungskosten, teure Technologien und Sicherheits- und Datenschutzbedenken. (Kristian Peters, E-Commerce/E-Business für deutsche Unternehmen im internationalen Handel, S. 38 ff., 1. Auflage, GRIN Verlag, Norderstedt, 2004)

6. Fazit und Ausblick

Das Thema E-Business ist sehr umfangreich und ist fast überall vertreten, so dass ich mich nur auf einige für mich wichtig erschienen Aspekte beschränken musste. Die Bedeutung des E-Business in der heutigen Wirtschaft ist enorm, durch E-Business haben sich viele Geschäftprozesse verändert, es sind neue Geschäftkonzepte entstanden. E-Business ermöglicht schnelle Transaktionen zwischen Geschäftspartnern und ermöglicht dadurch enorme Einsparmöglichkeiten. Unternehmen, die die Möglichkeiten des E-Business nutzen sind klar im Vorteil gegenüber denen die dies nicht tun.

Wichtig ist es auch zu beachten, dass E-Business sich ständig weiter entwickelt und somit neue Risiken und Chancen für Unternehmen mit sich bringt. D. h. Unternehmen müssen sich durchgehend mit E-Business beschäftigen, um die Möglichkeiten für sich nutzen zu können. Trends und neue Einsatzfelder müssen genauestens beobachtet werden, um dann frühzeitig bei der strategischen Planung berücksichtigt zu werden.

E-Business verzeichnet weltweites Wachstum und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Abschließend ist es festzustellen, dass E-Business aus ökonomischer Sicht sehr viele Vorteile für die Unternehmen hat. Allerdings ist es auch wichtig zu erwähnen, dass E-Business auch negative Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze und die Beschäftigung hat.

E-Business bringt neue Herausforderungen für die Unternehmen und die Arbeitnehmer, diesen müssen sie sich gleichermaßen stellen und die Herausforderung als Chance nutzen. Denn nur so können Unternehmen wettbewerbsfähig und Arbeitnehmer erfolgreich bleiben.

E-Business wird weiter an Bedeutung gewinnen und sich weiter verändern bzw. weiterentwickeln.